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Text File  |  1993-04-28  |  40.2 KB  |  829 lines

  1.  
  2.                     ---------------------------------------
  3.                     ImageLab - ein Bildbearbeitungsprogramm
  4.                     ---------------------------------------
  5.                         Stand: ImageLab 2.1 - April 1993
  6.  
  7.  
  8. Einführende Bemerkungen:
  9. ========================
  10.  
  11. Anstatt damit zu beginnen, was ImageLab ist, soll Ihnen ausnahmsweise zuerst
  12. gesagt werden, was ImageLab nicht ist:
  13.  
  14. ImageLab ist kein Mal- oder Zeichen-Programm.
  15.  
  16. Es ist vielmehr ein Programm, mit dessen Hilfe Bilder (in der Regel digitali-
  17. sierte Fotos oder Bilder einer Videokamera), die aus echten Graustufen be-
  18. stehen, dargestellt und nachbearbeitet (manipuliert) werden können.
  19.  
  20. Auch auf dem Atari ST stehen dafür mittlerweile einige Programme zur Verfügung,
  21. davon sind jedoch die meisten kommerzieller Art und für jemanden, der nur mal
  22. "reinschnuppern" möchte, nicht erschwinglich. Da ImageLab auch in der Version
  23. 2.1 Public Domain ist, erhoffe ich mir eine weitere Verbreitung, als dies
  24. sonst möglich wäre. Gerade im Hinblick auf den TT und den Mega STE, die mit
  25. höheren Taktfrequenzen als der gute alte ST arbeiten, ist die Rechengeschwin-
  26. digkeit in der Bildverarbeitung kein großes Manko mehr. Auch auf dem Falcon
  27. sollte ImageLab laufen, nutzt allerdings nicht dessen Farbfähigkeit aus.
  28.  
  29. ImageLab 2.1 sollte in allen Auflösungen funktionieren! Da die Bilder aber
  30. grundsätzlich in monochrom dargestellt werden, sollte man sich - gerade auf
  31. dem ST - die Verwendung anderer Auflösungen aber gut überlegen.
  32.  
  33. Das Programm ist komplett in GEM eingebunden; es wurden keine "schmutzigen"
  34. Tricks verwendet, so daß höchstmögliche Kompatibilität - auch zu Multitasking-
  35. Betriebssystemen - gewährleistet sein sollte. Eine Garantie dafür kann aber
  36. nicht übernommen werden. Alle Menüfunktionen sind auch über Tastatur-Shortcuts
  37. erreichbar. Die Standard-Shortcuts wie Ctrl-O für "Öffnen", Ctrl-S für
  38. "Sichern", etc., wurden verwendet.
  39.  
  40. Alle Dialogboxen wurden als sogenannte "fliegende Dialoge" realisiert. Gerade
  41. bei der ST-monochrom-Auflösung von 640x400 Punkten verdecken Dialoge oftmals
  42. die Bilder, die man verändern möchte. Einige fliegende Dialoge von anderen
  43. Autoren lassen sich zwar verschieben, bleiben aber ständig sichtbar, so daß
  44. sie immer einen Teil des Schirms verdecken. Schlimmstenfalls führt dies bei
  45. großen Dialogen dazu, daß man den Hintergrund in Bildschirmmitte nie zu
  46. Gesicht bekommt. Die in ImageLab eingesetzten Dialogboxen werden durchsichtig,
  47. sobald man die rechte obere Ecke anklickt. Meistens genügt das schon, um
  48. einen Blick auf den Hintergrund zu werfen. Mit besagter Ecke lassen sie sich
  49. aber natürlich auch beliebig verschieben.
  50.  
  51. ImageLab beinhaltet Bildmanipulations-Verfahren, die zu erklären nicht immer
  52. sonderlich einfach ist. Deshalb wurde die Dokumentation in zwei Dateien
  53. aufgespalten:
  54.  
  55. 2_MANUAL.DOC: Diese Datei beinhaltet die Benutzeranleitung - also Antworten
  56.               auf die Frage: "Wie benutze ich welche Funktion?".
  57.  
  58. 3_THEORY.DOC: Diese Datei enthält den theoretischen Unterbau - also Antwor-
  59.               ten auf die Frage: "Wie macht ImageLab das eigentlich, was es
  60.               da macht ?". In dieser Datei steht auch beschrieben, wie die
  61.               Bild-Datenformate aussehen, die ImageLab zu verarbeiten im-
  62.               stande ist. Da es sich bei den Bildern, die ImageLab bear-
  63.               beitet, um Bilder mit echten Graustufen handelt, können
  64.               die auf dem Atari sonst benutzten Grafik-Formate (STAD,
  65.               Degas, ...) nicht angewandt werden.
  66.  
  67. Während die Kenntnis des Inhalts der ersten Datei für das erfolgreiche
  68. Arbeiten mit ImageLab unbedingt erforderlich ist, muß man sich durch die
  69. zweite Doku nicht unbedingt durchgequält haben, um ImageLab benutzen zu
  70. können. Von Vorteil ist es aber allemal zu wissen, warum man das, was man
  71. mit dem Programm anstellen kann, überhaupt macht.
  72.  
  73. Im Moment lesen Sie den Text "2_MANUAL.DOC".
  74.  
  75. Der Programmdiskette liegen Bildbeispiele bei, mit deren Hilfe wir uns
  76. schrittweise die ImageLab-Funktionen erarbeiten werden. Diese Bildbeispiele
  77. sind keine alltäglichen Motive; daher ein paar einführende Worte zu den
  78. Fotos:
  79.  
  80. Als die amerikanischen Viking-Sonden den Mars erforschten, funkten sie auch
  81. eine Vielzahl digitalisierter Bilder der Oberfläche unseres Nachbarplaneten
  82. zur Erde. Auf zwei dieser 1204 * 1055 Pixel großen Bilder war etwas zu sehen,
  83. was als das "Mars-Gesicht" berühmt wurde. Erich von Däniken hätte seine Freu-
  84. de daran :-)
  85.  
  86. Die beiden Bilddateien "FACE01.ORG" und "FACE02.ORG" sind 100 * 100 Pixel
  87. große Ausschnitte der beiden NASA-Originaldateien - und zwar genau die Aus-
  88. schnitte, die jeweils das "Gesicht" zeigen. Die Bilddaten liegen meines Wis-
  89. sens exakt so vor, wie sie von der NASA empfangen wurden; inklusive aller
  90. Übertragungsfehler. Die Komplettbilder mit ImageLab mitzuliefern wäre sinn-
  91. los, da diese jeweils 1,3 Megabytes groß sind und damit nicht auf eine Dis-
  92. kette gepaßt hätten.
  93.  
  94. Soviel als Hintergrund-Information. Wenden wir uns nun der Praxis zu. 
  95.  
  96.  
  97.  
  98.  
  99. Der Einstieg:
  100. =============
  101.  
  102. Als erstes schauen wir uns "FACE01.ORG" an. Dazu starten Sie bitte ImageLab
  103. wie üblich durch Anklicken. Es erscheint ein leeres Desktop (grauer Hinter-
  104. grund) auf dem Bildschirm und eine Menüleiste.
  105.  
  106. Die meisten Funktionen sind im Moment noch gesperrt. Dies dient dazu, Sie
  107. vor Fehlbedienungen zu schützen. ImageLab sperrt alle Funktionen, die zu
  108. einem gegebenen Zeitpunkt ohnehin sinnlos wären.
  109.  
  110. Bitte fahren Sie mit dem Pfeilcursor den Menütitel "Datei" an, sodaß das
  111. entsprechende Menü herunterklappt und klicken Sie den Menüpunkt "Öffnen..."
  112. an oder drücken Sie ^O. Es erscheint nun eine Datei-Auswahlbox, mit der Sie 
  113. "FACE01.ORG" auswählen können.
  114.  
  115. Wenn die Datei geladen ist, erscheint zunächst ein kleines leeres Fenster
  116. auf dem Bildschirm und nach einigen Augenblicken, in denen ImageLab im Hin-
  117. tergrund wichtige Kenndaten des Bildes berechnet (dazu später mehr) und das
  118. Bild in einem speziellen internen Puffer aufbaut, erscheint ein ziemlich
  119. graues Etwas im Fenster. Bitte glauben Sie nicht, dieses komische Rechteck
  120. links oben auf dem Bildschirm wäre das Ergebnis eines ImageLab-Ladefehlers -
  121. nein, die Marsbilder sehen unbearbeitet tatsächlich mehr nach einer Bildstö-
  122. rung als nach einem echten Bild aus. Aber ImageLab ist ja dazu da, diesem we-
  123. nig befriedigenden Umstand abzuhelfen.
  124.  
  125. Wenn Sie sich die Menüleiste nun wieder anschauen, werden Sie feststellen,
  126. daß jetzt alle Menüs inklusive ihrer Funktionen freigegeben sind.
  127.  
  128. Als erste Aktion werden wir nun das kümmerliche Bildchen vergrößern, um
  129. besser damit arbeiten zu können. Dazu lassen Sie bitte das Menü "Bildbearbei-
  130. tung" herunterklappen und wählen Sie die Funktion "Bildgröße ändern..." aus.
  131. Lassen Sie die Einstellungen vorerst unverändert, geben Sie nur als Vergröße-
  132. rungsfaktor "200" ein - das sind 200 Prozent oder eine Bildgrößen-Verdopplung.
  133.  
  134. Nun geschieht wieder eine Zeitlang nichts, während ImageLab das neue Bild
  135. berechnet. An dieser Stelle gleich der wichtige Hinweis:
  136.  
  137. Denken Sie immer daran, daß Sie es bei einem Atari ST nicht mit einer Work-
  138. station oder mit einem Großrechner zu tun haben. Sowohl der vergleichsweise
  139. kleine Hauptspeicher von höchstens vier Megabytes als auch die "niedrige"
  140. Taktrate (acht Megahertz) des 16-Bit-Prozessors zwingen zur Geduld. Sind Sie
  141. stolzer Besitzer eines Mega STE oder gar eines TT, so sind Sie in dieser
  142. Beziehung natürlich fein raus. Außerdem muß ImageLab die Graustufen, die der
  143. ST im Monochrommodus nicht darstellen kann (die Farbmodi kommen aufgrund ihrer
  144. geringen Auflösung eigentlich nicht in Frage), durch ein speziellen Algorithmus
  145. simulieren, was auch Zeit kostet. Deshalb können einige rechenintensive Bild-
  146. manipulationsverfahren durchaus ein paar Minuten in Anspruch nehmen (das ist
  147. allerdings nur bei sehr großen Bildern der Fall). Haben Sie Geduld.
  148.  
  149. Um Ihnen einen Anhaltspunkt zu geben, wo in der Reihe der Verarbeitungs-
  150. schritte sich ImageLab gerade befindet, wird während der eigentlichen Funk-
  151. tions-Rechnerei (also z.B. während ImageLab ein vergrößertes Bild berechnet)
  152. die bekannte "fleissige Biene" als Mauscursor dargestellt und während das
  153. Programm die Graustufensimualtion berechnet, um das Bild aufbauen zu können,
  154. ein kleiner Pinsel.
  155.  
  156. So, nun müßte das neue Bild auf dem Bildschirm zu sehen sein. Das vergrößerte
  157. Bild ist auch noch nicht viel eindrucksvoller, deshalb werden wir ein wenig
  158. nachhelfen.
  159.  
  160. Zunächst schauen wir uns einmal an, wie die Grauwerte im Bild verteilt sind.
  161. Dies gibt uns wertvolle Hinweise darauf, was wir mit dem Bild tun können,
  162. um seine technische Qualität zu steigern.
  163.  
  164. Bitte wählen Sie im "Informationen"-Menü die Funktion "Histogramm anzeigen..."
  165. aus. Auf die Frage nach der Art der darzustellenden Häufigkeit antworten Sie
  166. einfach durch Betätigen der Returntaste. Das Rechteck, in dem die Vertei-
  167. lungs-Kurve zu sehen ist, nennt sich "Histogramm". Die X-Richtung repräsen-
  168. tiert die Graustufen, die ImageLab-intern als Zahlenwerte von 0 ... 255 ab-
  169. gelegt sind, die Y-Richtung die Häufigkeit, in der jeder Grauwert im Bild
  170. vorkommt - und zwar bezogen auf den Grauwert, der am häufigsten vorkommt
  171. ("relative Häufigkeit"). Wir sehen, daß das Bild nur sehr wenige, aber dicht
  172. beieinander liegende Grauabstufungen bietet und kennen damit den Grund für
  173. die "graue Soße" als Bildinhalt. Um die Bilddetails (besser) sichtbar zu
  174. machen, müssen wir den Bereich, in dem sich die Graustufen häufen, über das
  175. gesamte Grauwertspektrum "strecken" - und Sie werden sehen: das wirkt Wunder.
  176.  
  177. Die Methode, die wir dazu verwenden, soll an dieser Stelle noch nicht
  178. erläutert werden; das kommt später noch zur Genüge. Uns geht es im Moment
  179. ausschließlich ums Machen. Machen wir also:
  180.  
  181. Bitte wählen Sie im Menü "Bildbearbeitung" die Funktion "Histogramm
  182. equalisieren..." an und harren nun geduldig der Dinge, die da kommen mögen.
  183.  
  184. Wenn die Umrechnung abgeschlossen ist, wird das Ergebnis dargestellt. Nun
  185. sollte ein Aha-Erlebnis fällig sein: wo vorher eine Variation in Grau zu se-
  186. hen war, müßte jetzt sehr deutlich ein weißes Gesicht mit einem schwarzen
  187. Schatten auf graugemustertem Grund zu sehen sein. Und das nur, weil ImageLab
  188. die Grauwerte etwas gleichmäßiger über das gesamte Spektrum verteilt hat.
  189. Wenn Sie möchten, dann rufen Sie doch jetzt noch einmal die Funktion
  190. "Histogramm darstellen..." auf. Sie werden sehen, daß die "Striche" jetzt
  191. über die gesamte Histogrammbreite verteilt sind.
  192.  
  193. Ist es Ihnen noch nicht gelungen, das Beschriebene zu reproduzieren, dann
  194. verzagen Sie nicht. Lesen Sie die Hinweise nochmals und probieren Sie es
  195. wieder. Die Bilddatei geht Ihnen beim Experimentieren ja nicht verloren, so-
  196. lange Sie keine der beiden Speicherfunktionen aufrufen.
  197.  
  198. Übrigens, die weißen und schwarzen "Klötzchen", die Sie im Bild sehen kön-
  199. nen, sind Bitfehler, die bei der Übertragung der Daten von der Sonde zur
  200. Erde entstanden. Diese können mit bestimmten mathematischen Verfahren, die
  201. ImageLab allerdings (im Moment noch) nicht anbietet, gemildert und zuweilen
  202. ganz beseitigt werden.
  203.  
  204. Nachdem wir nun den Einstieg (mehr oder weniger) glücklich hinter uns ge-
  205. bracht haben, ist es an der Zeit, den einzelnen ImageLab-Funktionen etwas
  206. mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Arbeiten wir uns also durch die Menüs hin-
  207. durch.
  208.  
  209.  
  210.  
  211. Generelles
  212. ==========
  213.  
  214. ImageLab 2.1 ist komplett in GEM eingebunden. Alle Bilder erscheinen in GEM-
  215. Fenstern; es sind maximal vier Fenster möglich. Neuere Betriebssystem-Versionen
  216. oder das Programm "Winx" können unter GEM zwar mittlerweile mehr als vier
  217. Fenster darstellen, aber eine Erweiterung hätte so massive Programmierarbeit
  218. erfordert, daß ich diese Möglichkeit verworfen habe. Normalerweise kommt man
  219. mit vier Fenstern auch gut zurecht.
  220.  
  221. In der Titelzeile der Fenster erscheinen die Bildnummer und der Name des
  222. Bildes. Der Name ist bei einem geladenen Bild mit dem Filenamen identisch;
  223. der komplette Pfadname wird zwar im Speicher behalten, aber nicht im Titel
  224. angezeigt. Dies hat sich - speziell bei langen Pfadnamen und kleinen Bildern -
  225. als recht sinnvoll erwiesen, da sonst nur der Anfang des Pfades, nicht aber
  226. der Filename zu lesen wäre. Werden Bilder im Programm durch den Befehl "Neu...",
  227. "Bild kopieren", oder "Puffer erzeugt Bild" erzeugt, erhalten sie den Namen
  228. "Bild 1", "Bild 2", etc.
  229.  
  230. Bei dem gerade aktiven Fenster kann durch Drücken der rechten Maustaste ein
  231. sogenanntes Densitometer aktiviert werden. Der Mauszeiger verwandelt sich in
  232. ein Fadenkreuz und die zugehörigen Bildkoordinaten werden links oben in der
  233. Titelzeile des Fensters angezeigt. Dahinter wird noch ein Wert gezeigt; es
  234. ist der Grauwert des Bildpunktes unter dem Fadenkreuz. Dadurch können die
  235. Grauwerte innerhalb eines Bildes exakt bestimmt werden. Das ist z.B. wichtig,
  236. wenn Sie den Kontrast eines Bildbereiches verstärken wollen und dafür heraus-
  237. finden müssen, welchen Grauwertbereich er enthält. Wenn Sie die Maustaste
  238. wieder loslassen, sollte das Fadenkreuz und die Anzeige verschwinden. Leider
  239. tut es dies manchmal aus unerfindlichen Gründen nicht, und Mauszeiger und
  240. Anzeige beginnen zu flimmern. Drücken Sie dann einfach eine Maustaste, und
  241. schon ist dieser Effekt behoben.
  242.  
  243. Wenn Sie ein Fenster schließen, geht dessen Inhalt verloren. Deshalb werden
  244. Sie - sofern Sie das entsprechende Bild nach einer Änderung noch nicht abge-
  245. speichert haben - gefragt, ob Sie nicht doch lieber sichern wollen.
  246.  
  247.  
  248. Das Menü "Datei"
  249. ################
  250.  
  251. Die Funktion "Neu..."
  252. =====================
  253.  
  254. Mit dieser Funktion können Sie ein leeres Bild erzeugen, auch wenn Sie noch
  255. gar kein anderes geladen haben. In der Dialogbox wählen Sie die Größe des
  256. Bildes. Ein Bild muß allerdings mindestens die Abmessungen 60x60 haben.
  257.  
  258. Wozu soll ein leeres Bild nun gut sein? Vielleicht wollen Sie eine Collage von
  259. mehreren Ausschnitten, die Sie aus anderen Bildern kopieren, erstellen, oder
  260. verschiedene Effekte mit "Verknüpfen..." ausprobieren. Wer weiß?
  261.  
  262.  
  263.  
  264. Die Funktion "Öffnen..."
  265. =========================
  266.  
  267. Diese Funktion ist sicherlich eine der trivialsten des gesamten Programms.
  268. Die Dateiauswahlbox funktioniert wie üblich. Sie können selbstverständlich
  269. jede x-beliebige Datei auswählen, aber ImageLab verarbeitet logischerweise
  270. nur Dateien, die in einem der zugelassenen Bilddatenformate vorliegen:
  271.  
  272. B&W256-Format oder das Videodigitizer-Format der Firma Print Technik sowie
  273. das IFF-Format und das AIM-Format. Diese Formate sind in der Datei
  274. "3_THEORY.DOC" beschrieben.
  275. Wenn das Bild geladen ist, berechnet ImageLab wichtige Kenndaten desselben
  276. (Lookuptable und Histogramm) und setzt die Daten mittels des sogenannten
  277. "Floyd/Steinberg-Algorithmus" in eine Art Raster um, das dazu dient, Grau-
  278. stufen zu simulieren. Auch wenn das Ergebnis ziemlich "gepunktet" aussieht -
  279. in Wirklichkeit bestehen die Bilddaten aus wirklichen Graustufen. Wenn Sie
  280. einmal Gelegenheit haben, eine mit ImageLab bearbeitete Datei auf einem Rech-
  281. ner ausgeben zu lassen, der echte 256 Graustufen darstellen kann, werden Sie
  282. sicherlich erstaunt sein über die hervorragende (technische) Qualität des
  283. Bildes. 
  284.  
  285. Sie können bei genügend Speicher bis zu vier Bilder gleichzeitig bearbeiten,
  286. es sei aber dringend empfohlen, zumindest auf einem ST mit 512k oder 1MB
  287. Speicherplatz möglichst immer nur ein Bild im Speicher zu haben, da der für
  288. ImageLab sehr wichtige Hauptspeicher ohnehin meist eher zu klein als zu
  289. groß ist.
  290.  
  291. ImageLab merkt sich den Dateipfad, den Sie zuletzt benutzt haben. Wenn Sie
  292. also beim ersten Mal die Datei "C:\BILDER\TEST.B_W" geladen haben, wird Ihnen
  293. beim nächsten Mal der Pfad "C:\BILDER\*.B?W" vorgegeben.
  294.  
  295.  
  296.  
  297. Die Funktionen "Sichern" und "Sichern als..."
  298. =============================================
  299.  
  300. Das Speichern der Bilddaten kann jederzeit geschehen - sei es, um den gerade
  301. aktuellen Stand zu sichern, oder um den Abschluß der Arbeiten zu sichern.
  302. ImageLab speichert hierbei die Daten in der Datei, von der das Bild ursprüng-
  303. lich auch geladen wurde. Wenn Sie lieber einen anderen Namen verwenden möch-
  304. ten, so können Sie dies mit der Funktion "Sichern als..." tun.
  305.  
  306. Hat ein Bild keinen Pfadnamen, wurde es also im Programm selbst erzeugt, so
  307. wird auch bei versehentlicher Auswahl von "Sichern" die Fileselect-Box aufge-
  308. rufen.
  309.  
  310.  
  311.  
  312. Die Funktion "ImageLab beenden"
  313. ===============================
  314.  
  315. Muß darüber noch etwas gesagt werden? Vielleicht soviel, daß Sie noch einmal
  316. gefragt werden, ob Sie ungesicherte Bilder nicht lieber doch noch sichern
  317. wollen. Diese Abfrage entfällt, wenn keine Bilder mehr vorhanden, bzw. alle
  318. Bilder nach den letzten Änderungen bereits gesichert wurden.
  319.  
  320.  
  321.  
  322. Das Menü "Edit"
  323. ###############
  324.  
  325. Die Funktion "Ausschneiden..."
  326. ==============================
  327.  
  328. Vielleicht möchten Sie Ausschnitte eines Bildes in ein anderes Bild hinein-
  329. kopieren oder einen Bildteil duplizieren. Dazu steht Ihnen die Funktionen
  330. "Ausschneiden..." zur Verfügung. Wie funktioniert's ?
  331.  
  332. Diese Funktion kopiert einen Ausschnitt in einen internen Puffer. Um diesen
  333. Ausschnitt zu bestimmen, fahren Sie mit dem Cursorpfeil in die linke obere
  334. Ecke des Bereichs, den Sie kopieren möchten. Links oben in der Titelzeile
  335. werden dabei die aktuellen Koordinaten des Mauszeigers angezeigt. Nun drücken
  336. Sie die linke Maustaste und halten sie gedrückt. Es erscheint ein gestricheltes
  337. Rechteck, dessen Größe Sie durch Bewegen der Maus (bei gedrückter linker
  338. Maustaste) verändern können. Dabei werden in der Titelzeile Höhe und Breite
  339. des Ausschnittes im Format "dx dy" angezeigt. Rahmen
  340. Sie damit den gewünschten Bildausschnitt ein und lassen Sie dann die linke
  341. Maustaste los. Der markierte Bereich wird jetzt von ImageLab in einen Puffer
  342. kopiert, bleibt aber natürlich im Originalbild erhalten. Beim Markieren eines
  343. Bereiches in Bildern, die nicht vollständig in ein Fenster passen, können Sie
  344. übrigens auch aus dem Fenster hinausgehen; der sichtbare Bereich scrollt dann
  345. automatisch nach rechts, bzw. nach unten.
  346.  
  347. Die Mindestgröße des Puffers ist auf 20x20 beschränkt. Wenn Sie aus dem Puffer
  348. ein Bild erzeugen wollen, muß dieser mindestens 60x60 groß sein.
  349.  
  350.  
  351.  
  352. Die Funktion "Einfügen..."
  353. ==========================
  354.  
  355. Mit dieser Funktion können Sie den Pufferinhalt in ein Bild einsetzen. Der
  356. Puffer überschreibt dabei völlig den Bereich des Bildes, den er bedeckt.
  357. Fahren Sie dazu den Mauszeiger in die linke obere Ecke des Bereichs, in den
  358. Sie den Ausschnitt kopiert haben möchten. Die Koordinaten des Zeigers werden
  359. wieder links oben in der Titelzeile des Bildes angezeigt. Das ermöglicht exakte
  360. Positionierung. Dann drücken Sie die linke Maustaste und halten sie gedrückt. Es
  361. erscheint ein gestricheltes Rechteck, das genau den Bereich bezeichnet, in
  362. dem der Ausschnitt eingefügt wird. Sie können den Bereich durch Bewegen der
  363. Maus (bei weiter gedrückter linker Maustaste) verschieben. Dabei werden dann
  364. allerdings keine Koordinaten mehr angezeigt (wegen der GEM-Funktion
  365. graf_dragbox(), die dieses Rechteck verwaltet). Wenn Sie die linke
  366. Maustaste loslassen, beginnt ImageLab mit dem Einfügen. Das Ganze nimmt
  367. einige Zeit in Anspruch, da nach dem Einfügen die Graustufen-Simulation für
  368. die Bildschirmdarstellung des Bildes komplett neu berechnet wird.
  369.  
  370. Der gepufferte Ausschnitt bleibt übrigens vorhanden, bis er durch einen
  371. neuen Ausschnitt im Puffer überschrieben wird. Sie können also denselben
  372. Ausschnitt mehrfach kopieren, wenn Sie möchten.
  373.  
  374.  
  375.  
  376. Die Funktion "Puffer->Bild"
  377. ===========================
  378.  
  379. Vielleicht wollen Sie einen gepufferten Ausschnitt als Bild weiterverwenden.
  380. Auch dies ist möglich. Wenn Sie die Funktion "Puffer -> Bild" anwählen, wird
  381. das gerade aktive Fenster auf die Größe des gepufferten Ausschnittes ge-
  382. bracht und der Pufferinhalt dort eingesetzt. Der alte Bildinhalt geht damit
  383. verloren! Außerdem wird automatisch der Puffer gelöscht.
  384.  
  385.  
  386.  
  387. Die Funktion "Bild->Puffer"
  388. ===========================
  389.  
  390. Umgekehrt können Sie auch ein komplettes Bild in den Puffer übernehmen, was
  391. gerade bei der noch folgenden Verknüpfungsfunktion sinnvoll sein kann. Dazu
  392. wählen Sie "Bild -> Puffer". Das Original-Bild bleibt dabei natürlich erhalten.
  393.  
  394.  
  395.  
  396. Die Funktion "Puffer erzeugt Bild"
  397. ==================================
  398.  
  399. Hiermit läßt sich der Pufferinhalt in ein neues Fenster kopieren, das exakt
  400. die Größe des Puffers hat. Der Puffer muß dazu mindestens die Maße 60x60 haben.
  401.  
  402.  
  403.  
  404. Die Funktion "Bild kopieren"
  405. ============================
  406.  
  407. Eine äußerst praktische Funktion, die Ihnen eine Menge Ärger ersparen kann.
  408. Vor riskanten Bildmanipulationen können Sie damit eine Kopie des gerade
  409. aktuellen Fensters erzeugen und haben somit immer noch das Original, ohne
  410. jedesmal abspeichern zu müssen. Sie sollten diese Funktion als Ersatz für
  411. die nicht implementierte Undo-Funktion verwenden, sofern Ihr Speicherplatz
  412. mitspielt.
  413.  
  414.  
  415.  
  416. Die Funktion "Verknüpfen..."
  417. ============================
  418.  
  419. Sie können einen Puffer nicht nur durch brutales Einsetzen in ein Bild ein-
  420. fügen, sondern diese miteinander verknüpfen. Dabei können Sie die Formel
  421.  
  422.                       Zielbild = a% Puffer + b% Bild
  423.  
  424. in ihren Prozentzahlen von -100...100% verändern. Es ist ungleich einfacher,
  425. die unterschiedlichen Effekte einfach auszuprobieren, als diese hier zu er-
  426. klären. Behalten Sie immer im Gedächtnis, daß ein Bildpunkt umso heller ist,
  427. je höher sein Grauwert ist!
  428.  
  429.  
  430.  
  431. Die Funktion "Puffer löschen"
  432. =============================
  433.  
  434. Wenn Ihnen der Speicherplatz ausgeht, können Sie den Kopier-Puffer komplett
  435. aus dem Hauptspeicher entfernen, indem Sie "Puffer löschen" anwählen. Er
  436. wird ggf. beim nächsten Aufruf der Funktion "Kopieren" neu angelegt.
  437.  
  438.  
  439.  
  440.  
  441. Das Menü "Bildbearbeitung"
  442. ##########################
  443.  
  444. Die Funktion "Bildgröße ändern..."
  445. ==================================
  446.  
  447. Die Änderung der Bildgröße erfolgt bei ImageLab in Prozent. Der Bereich er-
  448. streckt sich dabei von 50...200%, was bei dem kleinsten Wert einer Halbierung
  449. und bei dem höchsten Wert einer Verdopplung gleichkommt. Bei der Größenänderung
  450. kann zwischen zwei Interpolationsverfahren gewählt werden. Die bilineare Inter-
  451. polation berechnet die Grauwerte, die zwischen zwei Pixeln des Originals liegen
  452. "müssten". Sie ist etwas aufwendiger und dauert daher länger. Bei Bildverklei-
  453. nerungen sollte sie nicht verwendet werden, da sie dort keinen Sinn ergibt.
  454. Das "nächster Nachbar"-Verfahren nimmt einfach den Wert des Nachbarpixels als
  455. Zwischenwert an. Das kann bei starker Vergrößerung zu Kästchenbildung führen.
  456. Es ist am besten, Sie probieren einmal beide Interpolationsmethoden aus und
  457. machen sich selbst ein Bild von dem Ergebnis.
  458.  
  459. Manchmal kommt es vor, daß ein Bild in einer Richtung verzerrt ist. Das kann
  460. z.B. bei Video-Digitizern häufiger Vorkommen. Um diesen unangenehmen Effekt zu
  461. korrigieren, steht Ihnen die Funktion "Bild entzerren" zur Verfügung. Sie
  462. können hierbei die Größenänderung in x- und y-Richtung getrennt beeinflussen.
  463. Auch hier werden die oben besprochenen Interpolationsverfahren benutzt.
  464.  
  465.  
  466.  
  467. Die Funktion "Kontrast ändern..."
  468. =================================
  469.  
  470. Auch hier geben Sie einen "Korrekturwert" ein, allerdings keinen absoluten
  471. Wert, sondern einen relativen Faktor in Prozent: Geben Sie einen Wert größer
  472. 100 % ein, um den Kontrast zu verstärken und einen Wert kleiner 100 %, um
  473. ihn abzuschwächen.
  474.  
  475.  
  476.  
  477. Die Funktion "Histogramm spreizen"
  478. ==================================
  479.  
  480. Wenn Sie im Histogramm sehen, daß der zur Verfügung stehende Grauwertbereich
  481. von 0 ... 255 gar nicht ausgenutzt wird, so ist es meist angebracht, die
  482. vorhandenen Grauwerte gleichmäßig über den Gesamtbereich zu verteilen, oder,
  483. anders ausgedrückt: die Grauwerte linear zu spreizen. Wenn z.B. nur Grauwerte
  484. im Bereich von ca. 50 bis ca. 100 vorkommen, so sieht das Bild insgesamt aus
  485. wie eine dunkelgraue Soße. Durch die lineare Spreizung werden die vorhandenen
  486. Grautöne auf den Gesamtbereich verteilt (aus 50 wird 0, aus 100 wird 255).
  487. Die Bildqualität (gemeint ist immer die technische Qualität, nicht die
  488. ästhetische) steigt stark an.
  489.  
  490.  
  491.  
  492. Die Funktion "Histogramm equalisieren"
  493. ======================================
  494.  
  495. Mit dieser Funktion greifen Sie massiv in die Grauwertverteilung ein - im
  496. Gegensatz zu den Grauwertoperationen (siehe unten) brauchen
  497. Sie hier allerdings selbst keine Einstellungen vorzunehmen. Was macht die
  498. Ebnungs-Funktion ? Sie sorgt dafür, daß alle im Bild vorkommenden Grauwerte
  499. in etwa gleich häufig vorkommen. Das hört sich harmlos an, kann aber zum
  500. einnen ungeahnte Details aus einem Bild herauskitzeln (das ist die positive
  501. Seite), andererseits kann diese Funktion das Bild ruinieren (das ist die ne-
  502. gative Seite). Ein Tip: Speichern Sie den aktuellen Zustand Ihres in Arbeit
  503. befindlichen Bildes sicherheitshalber ab, bevor Sie eine der massiven Mani-
  504. pulationsfunktionen "Grauwertoperationen" oder "Histogramm equalisieren"
  505. anwenden.
  506.  
  507.  
  508.  
  509. Die Funktionen zur Grauwert-Morphologie
  510. =======================================
  511.  
  512. Hinter diesem - im ersten Moment vielleicht etwas geheimnisvollen Namen
  513. - verbergen sich drei Funktionen, deren nun folgende Aufzählung die Sache
  514. zunächst auch nicht weniger seltsam macht; aber wir werden schon Licht ins
  515. Dunkel bringen. Das sind die drei Funktionen:
  516.  
  517.  - Medianfilterung
  518.  - Dilatation
  519.  - Erosion
  520.  
  521. Die drei Funktionen dienen dazu, den Grauwert eines jeden Pixel eines Bildes
  522. in Abhängigkeit der Grauwerte seiner "Nachbarn" zu modifizieren. Details
  523. ersparen wir uns hier wieder, deshalb nur kurz die Wirkung:
  524.  
  525. Die "Medianfilterung" bildet einen Mittelwert aus den Grauwerten des
  526. aktuellen Pixels und seiner Nachbarn und verwendet diesen Grauwert als neuen
  527. Grauwert. Der Effekt wird manchmal mit einer Art "Weichzeichnung"
  528. umschrieben, was aber m. E. nicht ganz exakt ist. Einerlei, probieren Sie's
  529. aus und bilden Sie sich selbst ein Urteil.
  530.  
  531. Bei der "Dilatation" wird der höchste Grauwert, der in dem Pixel-Grüppchen
  532. auftaucht, zur Bildung eines neuen Grauwertes herangezogen. Die Wirkung ist
  533. die, daß sich die hellen Bildbereiche ausdehnen und in die dunkleren
  534. "hineinwachsen".
  535.  
  536. Den umgekehrten Effekt erzielt man mit der "Erosion". Hierbei wird der
  537. dunkelste Grauwert des Pixel-Grüppchens verwendet. Dies bewirkt, daß sich
  538. die dunklen Bildteile ausdehnen und in die helleren "hineinwachsen".
  539.  
  540. Bitte verwechseln Sie die beiden letztgenannten Effekte nicht mit einer
  541. Änderung der Bildhelligkeit, wie sie weiter oben beschrieben wurde. Die
  542. Wirkungen sind sehr unterschiedlich, wie Sie durch eigene Experimente schnell
  543. herausfinden werden.
  544.  
  545.  
  546.  
  547. Die Funktion "Grauwertoperationen"
  548. ==================================
  549.  
  550. Die weiter oben beschriebene lineare Spreizung von Grauwerten ist oft hilf-
  551. reich, aber leider ist die Grauwertverteilung meistens nicht so einfach, daß
  552. sie mittels linearer Spreizung eine wesentliche Verbesserung erfährt. Des-
  553. halb gibt es Verfahren, mit denen man wesentlich massiver und gezielter die
  554. Grauverteilung verändern kann. Ein Verfahren haben Sie schon kennengelernt:
  555. die Histogramm-Ebnung (siehe oben), die Ihnen jedoch keinen manuellen Ein-
  556. griff gestattet. Ein weiteres Verfahren lernen Sie jetzt kennen: Die direkte
  557. Manipulation der Grauwerte über die Lookup-Table. So mächtig dieses Verfahren
  558. ist, es hat den Nachteil, daß man genau wissen muß, was man tut, da
  559. die Manipulation schnell zum "Umkippen" des Bildes im Sinne einer Bildver-
  560. schlechterung führt. Ein Blick in "3_THEORY.DOC", um die Hintergründe kennen-
  561. zulernen, ist bei der Grauwertmanipulation, die wir uns nun anschauen wollen,
  562. sicher nicht das Verkehrteste.
  563.  
  564. Prinzipiell ist es so: "Grauwertoperationen" versetzt Sie in die Lage, Grau-
  565. werte (die ja alle durch eine Zahl repräsentiert werden) durch andere Grau-
  566. werte zu ersetzen.
  567.  
  568. Zum Beispiel überall da, wo im Bild der Grauwert 97 vorkommt, nun den Grau-
  569. wert auf 123 zu setzen. Dazu haben Sie zwei Möglichkeiten:
  570.  
  571. 1. Sie zeichnen mit Hilfe des Cursors einen Funktionsverlauf in das
  572. weiße Rechteck. Dieser Funktionsverlauf stellt die neuen Grauwerte über den
  573. alten dar, oder anders ausgedrückt: in der X-Achse stellen Sie sich die Zah-
  574. len  0 ... 255 (von links nach rechts) vor, die den Graustufen entsprechen
  575. und in der Y-Achse die wiederum die Zahlen 0 ... 255, die neu zu belegenden
  576. Graustufen entsprechen. Im Urzustand entspricht jede Graustufe der X-Achse
  577. derjenigen der Y-Achse, also der (alte) Grauwert 100 ist auch der (neue)
  578. Grauwert 100. Grafisch ausgedrückt: Die Transferfunktion ist eine Gerade,
  579. die von der linken unteren Ecke des Rechtecks zur rechten oberen Ecke des
  580. Rechtecks verläuft. Wenn Sie nun aber durch Anklicken diverser Punkte im
  581. Rechteck dafür sorgen, daß die obere Kante schon vor dem rechten Rechtecks-
  582. ende erreicht wird (die Steigung ist höher), dann bewirkt dies, daß der Grau-
  583. wert "weiß" schon früher erreicht wird, etwa schon (als Beispiel) bei dem
  584. (alten) Grauwert 170. In der Fotografensprache würde man dies eine "Aufstei-
  585. lung der Gradation" nennen - wir haben den Bildkontrast erhöht.
  586.  
  587. Zur Praxis: Die Funktion wird durch Anklicken von "Stützstellen" im Rechteck
  588. von links nach rechts punktweise eingegeben. Lassen Sie die linke Maustaste
  589. gedrückt, so können Sie eine Freihandlinie zeichnen. Durch Klicken ausserhalb
  590. des Rechtecks beenden Sie die Eingabe. Sollte Ihre Funktion nicht bis an das
  591. rechte Ende des Rechtecks reichen, so wird der letzte eingegebene Wert bis
  592. zu Ende verlängert (wie eine horizontale Linie). Dabei wird die Cursorposition
  593. immer angezeigt, so daß eine exakte Kurve gezeichnet werden kann. Mit "Rechne!"
  594. wird das aktuelle Bild anhand dieser Kurve umgerechnet. "Ok" behält die neue
  595. Kurve im Speicher, verändert das Bild jedoch nicht.
  596.  
  597. 2. Sie geben die Werte numerisch ein. Wie funktioniert's? Unterhalb des Wortes
  598. "Register" sehen Sie zwei Pfeile, mit denen Sie durch Anklicken die
  599. Belegung der Graustufen "abfahren" können. Wenn Sie z.B. nachschauen 
  600. wollen, durch welchen Grauwert der alte Grauwert 200 ersetzt wird, klicken
  601. Sie den Pfeil nach oben an, bis die "Register"-Anzeige die Zahl "200"
  602. zeigt. In dem Feld "Inhalt" sehen Sie dann den neuen Grauwert, den Sie
  603. nun durch Eingabe einer neuen Zahl wunschgemäß ändern können. Ihre Änderung
  604. wird zur Kontrolle auch links grafisch dargestellt. Wenn Sie über den Wert
  605. 255 hinausfahren, landen Sie wieder bei 0, und umgekehrt.
  606.  
  607. Aber vielleicht wollen Sie das Bild auch invertieren, d.h. negativ dar-
  608. stellen; kein Problem: Klicken Sie einfach das Button "Invertieren" an -
  609. die Wirkung sehen Sie wieder links in der grafischen Darstellung.
  610.  
  611. Um die Gradationskurve wieder auf den Anfangsverlauf (1:1-Umsetzung der
  612. Grauwerte) zu bringen, klicken Sie auf "Reset".
  613.  
  614. Photo- und Videokameras sowie Scanner haben häufig eine nichtlineare Kenn-
  615. linie, d.h. im dunklen oder hellen Bereich werden die Grauwerte nicht mehr
  616. linear aufgelöst sondern gehen in Sättigung. Um diesen Effekt zu korrigieren
  617. kann man mit dem Bild eine sogenannte Gamma-Korrektur durchführen. Wenn Sie
  618. den entsprechenden Button anlicken, können Sie einen Gamma-Faktor zwischen
  619. 100 und 1900 eingeben. Ist der Faktor kleiner als 1000, so wird der Kontrast
  620. im hellen Bereich angehoben; für einen Faktor größer als 1000 ändert sich der
  621. Kontrast im dunklen Bereich stärker. Faktor 1000 berechnet die normale Gerade
  622. x=y.
  623.  
  624. Die so erzeugte Gradiationskurve, in der Bildverarbeitung auch "Lookup table"
  625. genannt, können Sie nun für spätere Zwecke mit dem Button "Speichern" speichern.
  626. Gespeicherte Kurven lassen sich logischerweise über den Button "Laden" wieder
  627. laden.
  628.  
  629. Ein paar Gradationskurven sind bei ImageLab schon dabei:
  630.  
  631. KONTRAST.LUT: Eine Anhebung des Kontrastes im mittleren Grauwertbereich
  632. POST_2  .LUT: Posterization (Farbtontrennung) in zwei Grauwerte
  633. POST_4  .LUT:       "                         in vier Grauwerte
  634.  
  635.  
  636. Zugegeben, Transferfunktionen sind nicht einfach zu beherrschen, aber auch
  637. hier macht Übung den Meister - also probieren Sie einfach drauf los.
  638.  
  639.  
  640.  
  641. Die Funktion "Kanten verstärken..."
  642. ===================================
  643.  
  644. Hinter dieser Funktion versteckt sich einiges an Mathematik, deshalb findet
  645. die Erläuterung des benutzten Verfahrens nicht hier statt (sondern in
  646. "3_THEORY.DOC"). Kurz umrissen funktioniert die Sache so, daß ein Zweitbild
  647. mit extrem herausgearbeiteten Kanten erzeugt wird. Sie können nun bestimmen,
  648. wie stark dieses Zweitbild in das Vorlagebild hineingemischt wird: Geben
  649. einfach einen Prozentwert ein. Praktische Erfahrungen zeigen, daß weniger
  650. mehr ist: besser erst einmal mit höchstens 5 % probieren als gleich mit
  651. den großen Beimischfaktoren klotzen!
  652.  
  653.  
  654.  
  655. Die Funktion "Definierbare Filter..."
  656. =====================================
  657.  
  658. Bei diesem Menüpunkt schlägt das Herz eines jeden Bildverarbeiters höher! Ist
  659. hier doch die Möglichkeit gegeben, nach eigenen Vorstellungen Filtermatrizen
  660. zu entwerfen und diese auch zu speichern. Zur Wahl stehen 3x3- und 5x5-
  661. Matrizen, die lineare verschiebungsinvariante Filterkerne darstellen. Einige
  662. Beispiele sind bei ImageLab mit dabei, so z.B. diverse Sobelfilter, Laplace-
  663. Filter und Rechteckfilter. Probieren Sie die Effekte dieser Filter ruhig aus.
  664. Wenn Sie eigene Filterkerne konstruieren wollen, so möchte ich hier auf den
  665. entsprechenden Abschnitt in 3_THEORY.DOC hinweisen und ansonsten auf die dort
  666. angegebene Fachliteratur. Es handelt sich beim Design von Filtern nämlich um
  667. die "hohe Kunst" der Bildverarbeitung, die nicht ohne umfassendes mathemati-
  668. sches Rüstzeug auskommt. Ich möchte hier nur kurz erwähnen, was die mitgelie-
  669. ferten Filter bewirken.
  670.  
  671. LAPLACE1.FIL:  Ein Hochpass-Filter, der die Kanten hervorhebt.
  672. LAPLACE2.FIL:  Auch ein Hochpass-Filter, nur mit anderen Parametern.
  673. SOBEL_LO.FIL:  Sobel-Filter, ein Gradienten-Filter. Er erzeugt ein relief-
  674.     .          artiges Bild. Die verschiedenen Sobel-Filter bezeichnen die
  675.     .          verschiedenen Gradienten-Richtungen. Die Buchstaben stehen
  676.     .          dafür, aus welcher Richtung bei dem "Relief" das "Licht"
  677.                kommt: LO = links oben, R = rechts, usw.
  678. RECHTECK.FIL:  Ein Tiefpass-Filter, der einfach die Nachbarwerte aufsummiert
  679.                und die Summe durch neun teilt.
  680.  
  681. Der neue Wert eines Pixels setzt sich aus der Summe seiner Nachbarschaften
  682. zusammen, die mit den Faktoren in der Matrix multipliziert wurden. Diese Summe
  683. wird mit dem Faktor (praktischerweise als Bruch) multipliziert und dazu kann
  684. noch eine Konstante addiert werden.
  685.  
  686. Das Bild wird zeilenweise gefiltert. Da sich der Wert eines Pixels aus denen
  687. seiner acht, bzw. 24, Nachbarn zusammensetzt, werden die neu berechneten Werte
  688. in den Puffer geschrieben, da sonst bereits berechnete Werte das Ergebnis ver-
  689. fälschen würden. Der Pufferinhalt geht daher bei der Matrix-Operation verloren!
  690.  
  691. Da die Pixel an den Rändern keine vollständige Nachbarschaft besitzen, werden
  692. sie übergangen und schwarz gesetzt. Dementsprechend entsteht bei einer 3x3-
  693. Matrix ein schwarzer Rand von einem Pixel Breite, bei einer 5x5-Matrix ein
  694. zwei Pixel breiter Rand.
  695.  
  696. Filteroperationen können mitunter sehr lange dauern, besonders bei der Verwen-
  697. dung von 5x5-Matrizen. Deshalb verwandelt sich der Mauszeiger während der
  698. Berechnung in ein kleines Mäuschen, das mit den Ohren wackelt.
  699.  
  700.  
  701.  
  702. Das Menü "Informationen"
  703. ########################
  704.  
  705. Die Funktion "Statistik..."
  706. ===========================
  707.  
  708. Hier können Sie sich über die Größe und Speicherbelegung der Bilder informieren.
  709. Zu jedem Bild werden Breite, Höhe und Speicherplatzbedarf (einschließlich des
  710. Speichers für die Bildschirm-Darstellung) angezeigt. Sie erfahren ebenfalls
  711. die gesamte Speicherbelegung durch die Bilder sowie den freien Speicherplatz.
  712.  
  713.  
  714.  
  715. Die Funktion "Histogramm anzeigen..."
  716. =====================================
  717.  
  718. Ein Histogramm ist eine grafische Darstellung, die die Häufigkeit der
  719. im Bild vorkommenden Graustufen anzeigt - also wie häufig der Grauwert 0,
  720. 1, 2, 3, ... 253, 254, 255 im Bild vorkommt. ImageLab stellt die "relative
  721. Häufigkeit" oder die "absolute Häufigkeit" dar, also im ersten Falle die
  722. Häufigkeit bezogen auf den Grauwert, der am häufigsten im Bild vorkommt.
  723. Dieser Grauwert reicht dann immer bis an die obere Kante des Histogramm-
  724. Rechtecks. Bei der absoluten Häufigkeit wird die Oberkante dann erreicht,
  725. wenn ein Grauwert 10240 Mal vorkommt. Sollte ein (oder mehrere) Grauwert(e)
  726. noch häufiger vorkommen, so reicht der entsprechende Balken ebenfalls bis an
  727. die obere Kante. Zur Kennzeichnung eines "Überlaufs" wird aber zusätlich ein
  728. weißer Fleck oberhalb des Diagramms an der Überlauf-Stelle eingeblendet.
  729.  
  730.  
  731.  
  732. Die Funktion "Bitebene anzeigen..."
  733. ===================================
  734.  
  735. Wie Sie wissen, werden die Grauwerte ImageLab-intern durch Zahlenwerte
  736. repräsentiert. Wenn Sie sich so eine Grauwert-Zahl einmal im dualen
  737. Zahlensystem aufschreiben, werden Sie feststellen, daß alle Grauwerte durch
  738. eine acht Bits lange Binärzahl dargestellt werden können. Bei "schwarz"
  739. sind alle acht Bits "0" und bei "weiß" sind sie alle "1". Jedes dieser
  740. acht Bits nennt man in der Bildverarbeitung eine "Bitplane" oder
  741. "Bitebene" - warum und wieso, wollen wir hier nicht erörtern. Das Bit ganz
  742. rechts ist "Bitebene 0" und das Bit ganz links entsprechend "Bitebene 7".
  743.  
  744. ImageLab bietet Ihnen nun die Möglichkeit, jede Bitebene isoliert von ande-
  745. ren auf dem Bildschirm anzuschauen, also beispielsweise nur Bitplane 0
  746. eines jeden Pixels oder nur Bitplane 1 usw. Zur Auswahl der gewünschten
  747. Bitebene dienen die Buttons 0 ... 7 in der Box, die nach Aufruf der
  748. "Bitebenen-Anzeige"-Funktion erscheint.
  749.  
  750. Wozu ist das gut ? Zum einen entstehen zuweilen ästhetisch ungemein
  751. ansprechende Grafiken, aber das ist nicht das Hauptanliegen. Viel
  752. interessanter für die Weiterverarbeitung ist die Tatsache, daß Sie durch
  753. Anzeige einzelner Bitebenen abschätzen können, wie viel Information überhaupt
  754. in den einzelnen Planes steckt. Sehr oft werden Sie z.B. feststellen, daß
  755. in den Planes 0 und 1 nur "Rauschen" zu sehen ist, also ein zufällig
  756. verteilten Schwarzweißmuster. Oder eine Plane ist ganz weiß oder ganz
  757. schwarz. Dies deutet darauf hin, daß die Bildinformationen gar keine acht
  758. Bitplanes benötigen oder anders herum formuliert: man würde nichts (oder
  759. fast nichts) an visueller Bildinformation verlieren, wenn die eine und/oder
  760. andere Bitebene einfach wegliesse. Wenn wir z.B. zwei Planes gar nicht
  761. abspeichern würden, weil diese eh nur "rauschen", dann kämen wir mit sechs
  762. statt acht Bits pro Pixel aus. ImageLab selbst macht davon direkt allerdings
  763. keinen Gebrauch, wohl aber indirekt: Es gibt zu ImageLab das Utility IFFCONV,
  764. einen IFF-Konverter, der es ermöglicht, weniger als die üblichen 8 Bitplanes
  765. abzuspeichern.
  766.  
  767.  
  768.  
  769.  
  770. Abschließende Bemerkungen:
  771.  
  772. o  Die vorliegende Software ist public domain und kann frei benutzt und ko-
  773.    piert werden. Im Falle einer Weitergabe bitte ich darum, daß alle zum Pro-
  774.    gramm gehörenden Dateien (insbesondere Dokumentation) weitergegeben wird.
  775.  
  776. o  Falls Sie Fehler und/oder Probleme bei der Benutzung des Programms fest-
  777.    stellen, so teilen Sie mir (Oliver Hansen) das bitte mit. Und rufen Sie
  778.    bitte im 1. Menü ganz links mit "Über ImageLab..." die Programm-Identifi-
  779.    kation auf. Wenn die Box erscheint, dann klicken Sie bitte das ImageLab-
  780.    Icon an. Es erscheint eine neue Box mit ausführlicherem Text. Bitte
  781.    teilen Sie mir diesen Text mit, wenn Sie mir Ihre Fehlerbeschreibung
  782.    zukommen lassen. Vielen Dank!
  783.  
  784.  
  785.  
  786.                                   Autor:
  787.  
  788.                               Rainer  Frädrich
  789.                               Mörler Straße 36
  790.                               D-6360 Friedberg
  791.                               Btx 06 0319 2816
  792.  
  793.  
  794.                           Co-Autor ab Version 2.1:     
  795.  
  796.                                Mauselin Soft
  797.                                Oliver Hansen
  798.                                Maxstraße  18
  799.                                 5100 Aachen
  800.                email: hansen@pool.informatik.rwth-aachen.de
  801.  
  802.  
  803.                            Update-Informationen:
  804.  
  805. Änderungen bei ImageLab 2.0:
  806. Komplett neu programmiert.
  807.  
  808. Änderungen bei ImageLab 2.1:
  809. * Autoscrolling bei "Ausschneiden"
  810. * Koordinatenanzeige bei "Ausschneiden" und "Einfügen"
  811. * auflösungsunabhängig programmiert
  812. * fliegende Dialoge
  813. * Neues Bild erzeugen
  814. * Kopierfunktion "Bild -> Puffer"
  815. * Kopierfunktion "Puffer -> Bild"
  816. * Kopierfunktion "Bild kopieren"
  817. * Verknüpfung Puffer mit Bild
  818. * Bild entzerren
  819. * Bilineare Interpolation bei Bildgröße ändern/Bild entzerren
  820. * Benutzerdefinierbare Filter
  821. * Kombination von "Transferfunktion-N" und "Transferfunktion-G", sowie
  822.   "Helligkeit ändern" zu "Grauwertoperationen"
  823. * Speichern und Laden der Lookup table
  824. * Gamma-Korrektur Funktion
  825. * Statistik
  826. * Laden von AIM-Bildern
  827. * Dateipfad wird gemerkt
  828. * Densitometer
  829.